Legales Cannabis: Was ist das? Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) sind die zwei am stärksten konzentrierten Cannabinoide der Cannabispflanze. Gesamthaft enthält Cannabis über 60 solcher Cannabinoide. THC ist das Cannabinoid, welches in erster Linie für die Rauschwirkung verantwortlich ist. CBD dagegen hat keine berauschende Wirkung, jedoch werden ihm antioxydative, entzündungshemmende, antiepileptische und angstlösende Effekte nachgesagt.
Cannabis, welches üblicherweise auf dem Schwarzmarkt gekauft wird, enthält normalerweise viel THC und wenig CBD. Cannabis mit einem THC-Gehalt von 1% und mehr ist in der Schweiz illegal. In letzter Zeit werden jedoch Produkte mit weniger als 1% THC und hohen CBD-Anteilen in der Schweiz legal verkauft. Auf den ersten Blick unterscheidet sich das legale "Gras" nicht vom illegalen. Aussehen und Geruch sind genau gleich. HändlerInnen heben unter anderem die beruhigende Wirkung von CBD hervor: Es mache zudem gesellig, konzentrierter, kreativer und fördere den natürlichen Schlaf ohne "high" zu machen, also ohne einen eigentlichen Rausch zu bewirken. Da CBD in der Schweiz aber nicht als Arzneimittel zugelassen ist, dürfen HändlerInnen nicht mit diesen "therapeutischen" Wirkungen werben. Im Handel findet man bereits eine ganze Anzahl Produkte, die CBD enthalten: Hanfblüten zum Rauchen, Tees, Tröpfchen bis hin zu Lebensmitteln (Körner, Kekse, Flocken etc.). Wird CBD als Produkt zum Rauchen angeboten, untersteht es dem Tabakgesetz und darf in den meisten Kantonen nicht an unter 18- resp. 16-Jährige verkauft werden.
Was riskiert mein Kind, wenn es CBD raucht?
Es gibt noch sehr wenige wissenschaftliche Studien zu CBD-Produkten, weswegen man bisher auch nur wenig über die kurz- und längerfristigen Risiken des CBD-Konsums weiss. Bei CBD-Produkten, die - meist mit Tabak gemischt - geraucht werden, muss man von den gleichen Risiken ausgehen, die das Rauchen birgt: Nikotinabhängigkeit, Erkrankungen der Atemwege, des Herz-Kreislaufsystems sowie Krebserkrankungen.
Wenn jemand bei einer Polizeikontrolle legales Cannabis auf sich trägt, kann dieses bei Zweifel, ob es sich um ein legales Produkt handelt, zum Zweck einer Analyse beschlagnahmt werden. Wenn das Cannabis weniger als 1% THC enthält, wird das Produkt zurückgegeben, ohne dass Kosten anfallen. Falls das Cannabis mehr als 1% THC enthält, müssen erwachsene BesitzerInnen die Laborkosten bezahlen und bei kleinen Mengen eine Ordnungsbusse von 100.- begleichen; bei Jugendlichen fällt die Jugendanwaltschaft einen Entscheid über die Art der Massnahme.
Nach Konsum von CBD-haltigen Produkten wird davon abgeraten, ein Fahrzeug zu lenken, da bei einer Polizeikontrolle der erlaubte THC-Wert im Blut über dem legalen Grenzwert sein kann. Gegenwärtig sind die Produkte, die CBD enthalten, teurer als herkömmliches Cannabis und werden meist nur an über 18-jährige verkauft. Auch wenn man kaum etwas darüber weiss, wer genau CBD-haltige Produkte kauft, kann man wohl davon ausgehen, dass diese für Jugendliche nicht sehr attraktiv sind. Es ist allerdings denkbar, dass ein Konsum eines CBD-Produkts neugierig machen kann auf die Rauschwirkung des THC-haltigen Cannabis.
|